chinesische Diätetik - 5 Elemente Ernährung

 Unter chinesischer Diätetik versteht man die traditionelle Nahrungsmitteltherapie der TCM, welche davon ausgeht, das unsere Nahrung ein Heilmittel ist, das ganz individuell auf einen jeden Menschen abgestimmt werden kann, um so nicht nur bereits bestehenden, sondern auch vorbeugend Krankheiten jeglicher Art entgegenzuwirken.

 

Essen im Einklang mit den Naturgesetzmäßigkeiten“- bei den Chinesen geht Gesundheit sprichwörtlich durch den Magen.

 

Dazu werden die Lebensmittel anhand vier unterschiedlicher „Qualitätsbausteine“ jeweils hinsichtlich ihrer Wirkung im Körper klassifiziert: zu jenen „Bausteinen“ zählt zum einen das Temperaturerhalten des entsprechenden Nahrungsmittels (denn je nachdem ob es energetisch (nicht fühlbar!) heiß, warm, neutral oder kalt ist, wirkt es anders auf den Körper) und außerdem werden Lebensmittel in fünf verschiedene Geschmacksrichtungen unterteilt, welche eine direkte, stärkende Funktion auf das jeweilige, dem Geschmack zugeordnete Organ haben: süßes stimuliert die Milz und den Pankreas, saures die Lebersalziges die Nierebitteres das Herz und scharfes das Organ Lunge.

Weiterhin spielen Geruch, Farbe und Konsistenz eine Rolle und auch die Zubereitung des Nahrungsmittels hat Einfluss auf dessen letztendliche (Heil-) Wirkung; so wirkt gedämpftes Gemüse z.B. weniger wärmend als im Ofen gebackenes.

Demzufolge kann Heißhunger auf eine bestimmte Geschmacksrichtung auf ein Ungleichgewicht des entsprechenden Organes hinweisen.

 

Jenes Wissen sollte möglichst in die alltägliche Küche miteinfließen, um eine gesunde Ernährung zu fördern und so das Qi zu stärken: im Sommer sollten eher die kühlenden Speisen gegessen werden und im Winter die wärmenden.

 

Ist ein pathogener Faktor nun stärker als das gesunde „geradläufige“ Qi, so entsteht aus Sicht der TCM eine Erkrankung.

 

Um dem entgegenzuwirken ist es besonders wichtig, die Verdauungsorgane (zu welchen aus chinesischer Sicht auch die Milz zählt) zu unterstützen, schließlich sind diese mit der wichtigen Aufgabe betraut, die Nahrung zu verdauen und so in Qi umzuwandeln: die Stützung von Magen, Milz und Pankreas (die s.g. „Mitte“) stehen also im Zentrum jeder diätischen Verordnung.

 

Gleichzeitig ist es für die Chinesen wichtig, dass das Essen auch schmeckt und somit genossen werden kann, denn ein berühmter chinesischer Arzt sagte einmal: »Erst wenn die Ernährungstherapie keine Heilung bringt, sind Arzneimittel einzusetzen« und außerdem heißt es im chinesischen Volksmund: »Ein guter Behandler muss kochen können

 

Um die Wirkung zu intensivieren, wird die Diätetik gerne mit der chinesischen Arzneimitteltherapie und Akupunktur kombiniert.